er Heissen Theo (Huber Theo) bemühte sich schon seit einiger Zeit, den Theaterverein wieder ins Leben zu rufen. Zuerst versuchte er sein Glück bei den früheren Spiele . Da war das Interesse allerdings nicht sehr groß. Die Mehrzahl der Spieler war geschäftlich gebunden und teilweise im Hafen der Ehe gelandet. So blieb dem Theo nichts anderes übrig, als sein Vorhaben für kurze Zeit aufzugeben.
Jedoch im Februar 1965 war es dann soweit. Der Theo hatte bereits 5 Spieler, die sich bereit erklärten, in den Theaterverein einzutreten. Es fand beim Gasthof Weißbräu eine Versammlung statt. Zum Auftakt sollte das Stück "Die schwarze Katz"
Es war ein großes Hin und Her. Doch der Theo sagte: "red's ned lang, die Ertle Maria muss her, die hat früher schon souffliert. " Die Maria sagte: "lernt's zuerst, dann wern mas scho seh'n". Daraufhin begannen die Proben, zum Saisonanfang sollte die erste Aufführung stattfinden.
Mit den Proben begannen auch schon die ersten Schwierigkeiten. Es waren keine Kulissen, Kostüme und kein Pfennig Geld vorhanden. Daraufhin erklärten sich alle Spieler bereit, DM 10,-- (Anm.: Nachforschungen haben ergeben, dass es DM 100,-- waren) in die Kasse zu zahlen, damit man das Notwendigste beschaffen konnte.
Es traten Zweifel auf, ob wir es bis zum Saisonbeginn schaffen würden, denn die Proben waren schlecht und die Maria schimpfte: "Wenn das so weiter geht, hör ich wieder auf. Ich lauf doch nicht jede Woche umsonst in die Probe". Wir beruhigten die Maria, die Proben gingen weiter, waren aber immer wieder von Verzögerungen unterbrochen. Da beschlossen wir im Mai 1965 im Gasthof zur Post eine Gründungsversammlung abzuhalten. Die Gründungsmitglieder waren:
Theo Huber (Heissen), Josef Noichl, Liesl Schmaus, Werner Haslinger, Hans Georg Gnadl, Agathe Huber, Karl-Heinz Lehner, Theo Steininger, Linde Laubhuber, Margit Domaschka und Manfred Huber.
Dazu kamen noch Maria Ertle als Souffleuse, Anderl Laubhuber als Schminker und Hans Zusann als "Vorhang auf- und zuzieher".
Der Heissen Theo ging als 1. Vorstand und Regieführer aus der Versammlung, der Karl-Heinz Lehner wurde Kassier und Schriftführer. Es wurde nun Zeit das Stück auf die Bühne zu bringen. Es war bereits Anfang August als die Plakate aufgehängt wurden.
Die erste Aufführung des neuen Theatervereins war am 8. August 1965. "Die schwarze Katz" wurde nun endlich im voll besetzten Postsaal aufgeführt und es war ein voller Erfolg. Wir spielten das Stück noch dreimal.
Beim zweiten mal gab es während der Aufführung schon Schwierigkeiten. Jeder patzte ein paar Mal, so dass die Maria alle Hände voll zu tun hatte. Sie schimpfte sehr. Da zog der Zusann Hans einfach den Vorhang zu, obwohl noch gar nicht Schluss war. "Macht's Feierabend, ihr wisst's ja doch nicht weiter". Nach den Aufführungen war immer ein geselliges Beisammensein. Es wurde getrunken und gegessen und ein bisschen gesungen. Die Maria ließ sich nicht lumpen, sie blieb eise sitzen bis in der Früh', obwohl sie schon 67 Jahre war.
Das erste Spieljahr, das so hart angefangen hatte, endete in einer guten kameradschaftlichen Art und Weise, wie man es sich besser nicht wünschen konnte.